
09.04.2025 ● OYA
Workation: Wenn der Arbeitsplatz zum Urlaubsort wird
Was bislang vor allem als Werbeslogan für Jobs im Tourismus diente, ist heute eine spannende Option für viele Berufstätige: die sogenannte Workation. Dabei handelt es sich um einen befristeten Auslandsaufenthalt, bei dem regulär gearbeitet und anschließend die Freizeit am Urlaubsort genossen wird. Dieses Modell bietet sich insbesondere für Tätigkeiten an, die nur einen Laptop und eine stabile Internetverbindung erfordern.
In Deutschland gibt es bereits Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden ermöglichen, zeitweise mobil aus dem Ausland zu arbeiten. Gerade in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels könnte ein solches Angebot die Attraktivität eines Arbeitgebers erheblich steigern.
Workation – für wen ist sie geeignet?
Ob ein Unternehmen Workations anbietet, hängt oft von seiner Größe und Struktur ab. Größere Firmen haben aufgrund ihrer Ressourcen und Infrastruktur häufiger die Möglichkeit, mobiles Arbeiten aus dem Ausland zu ermöglichen. Kleinere Unternehmen hingegen müssen oft genauer abwägen, ob sie ihren Mitarbeitenden diese Flexibilität gewähren können.
Eine Workation kann nicht nur die Zufriedenheit und Motivation der Beschäftigten steigern, sondern auch deren Kreativität und Produktivität fördern. Viele Arbeitnehmer empfinden den Tapetenwechsel als inspirierend und profitieren von der neuen Umgebung.
Rechtliche Rahmenbedingungen nicht außer Acht lassen
So verlockend eine Workation klingt, sie bringt auch einige rechtliche und administrative Herausforderungen mit sich. Bevor eine Workation angetreten wird, sollten steuer-, sozialversicherungs- und arbeitsrechtliche Aspekte geklärt werden.
Arbeitet eine Person im Ausland, kann dies unter Umständen dazu führen, dass für den deutschen Arbeitgeber eine Betriebsstätte im jeweiligen Land begründet wird. Das könnte steuerliche Konsequenzen und zusätzliche administrative Anforderungen nach sich ziehen. Auch die Frage, ob während der Workation Sozialversicherungsbeiträge oder Einkommensteuer im Aufenthaltsland anfallen, sollte vorab geprüft werden. Innerhalb der Europäischen Union kann dies durch eine Entsendebescheinigung (A1-Bescheinigung) geregelt werden, die bestätigt, dass weiterhin das Sozialversicherungssystem des Heimatlands gilt.
Workation als Zukunftsmodell?
Trotz bürokratischer Hürden bietet Workation viele Chancen – sowohl für Beschäftigte als auch für Unternehmen. Flexiblere Arbeitsmodelle gewinnen zunehmend an Bedeutung und können ein entscheidender Faktor für die Mitarbeiterbindung und -gewinnung sein. Wer die rechtlichen Rahmenbedingungen sorgfältig prüft und eine klare betriebliche Regelung für Workations schafft, kann von diesem Trend langfristig profitieren.
Quelle: www.iwd.de