
07.02.2023
Assessment-Center
Sie haben sich auf eine Stelle beworben und sind zu einem Assessment-Center (AC) eingeladen worden? Herzlichen Glückwunsch! Damit sind Sie Ihrer Wunschstelle einen großen Schritt näher. Die richtige Vorbereitung ist beim Assessment-Center das A und O. Ein Assessment-Center ist ein Auswahlverfahren, bei dem die Bewerber für die ausgeschriebene Stelle geprüft werden. Der Begriff kommt aus dem Englischen: „Assessment“ bedeutet „Bewertung“. Ein Assessment-Center ist also ein Beurteilungszentrum.
Ein Tag voller Tests
Der Ablauf variiert von Beruf zu Beruf sowie von Betrieb zu Betrieb. In der Regel umfasst das AC jedoch zwischen drei und fünf größere und kleinere Aufgaben und dauert, einschließlich Pausen, einen Tag. Bewerber müssen – im Team oder einzeln – bestimmte Übungen und Tests machen: So erkennt der Arbeitgeber, welche Fähigkeiten Sie haben. Während den Übungen werden Sie von Mitarbeitern oder Psychologen analysiert. Es gibt auch eine Online-Variante des AC. In Online-Tests werden dann Fragen, beispielsweise über das Wissen zur Branche, gestellt.
Zusammen mit bis zu 15 Teilnehmern nimmt man im Regelfall an den verschiedenen Übungen in Präsenz teil. Die meisten AC haben einen ähnlichen Ablauf. So könnte der Tag für Sie ablaufen:
- Begrüßung und Informationen
- Kurze Vorstellungsrunde
- Gruppendiskussion
- Kurze Pause
- Testaufgaben lösen
- Mittagspause
- Rollenspiele
- Postkorbübung
- Interview
- Abschlussgespräch
- Ende
Umfassendes Bild
Durch das Assessment-Center bekommt das Unternehmen ein umfassendes Bild der Bewerber. Während des Lösens von Aufgaben, wie Rollenspielen oder Gruppendiskussionen, können die Assessoren, die Beobachter, zum Beispiel sehen, wie ausgeprägt Ihr soziales Verhalten und Ihre Teamfähigkeit sind. Des Weiteren werden Eigenschaften wie Entscheidungskompetenz, Überzeugungskraft, Belastbarkeit und Kommunikationsstärke unter die Lupe genommen.
Vorbereitung ist alles
Bevor es zum Assessment-Center geht, sollten Sie sich so gut wie möglich informieren. Fragen Sie beispielsweise Mitarbeiter im Betrieb, wie das AC bei Ihnen ablief. Oder Sie bitten den Arbeitgeber nach der Art des Tests zu fragen und wie Sie sich am besten darauf vorbereiten. Sobald Sie einige Informationen gesammelt haben, besorgen Sie sich Bücher mit Testaufgaben. Natürlich werden die Übungen später etwas anders aussehen, aber so können Sie einen ersten Eindruck gewinnen, was auf Sie zukommt. Des Weiteren sollten Sie Informationen über die Branche, Produkte und das Unternehmen sammeln. Dazu lohnt ein Blick in Online-Fachmagazine und Bewertungsportale sowie auf die Seite des Unternehmens.
Schreiben Sie sich zu Hause bereits Fragen auf, die Sie stellen möchten. So sehen Personaler Ihr Interesse. Überlegen Sie sich im Vorfeld, wie Sie auf knifflige Fragen oder kritische Themen beim Interview reagieren können. So wirken Sie kompetent und weniger gestresst. Trainieren Sie Rollenspiele und Interviews mit Freunden oder Verwandten. Wer Präsentationen übt und sich der ungewohnten Situation aussetzt, wirkt entspannter, wenn es ernst wird. Befassen Sie sich regelmäßig mit dem Tagesgeschehen in der Zeitung oder den Nachrichten und frischen Sie Ihr Allgemeinwissen auf – hierzu werden oft Fragen gestellt.
Nehmen Sie auch Ihre Bewerbungsunterlagen mit in das AC. Kennen Sie Ihren Lebenslauf, denn oft müssen Sie als Bewerber Ihren Lebenslauf in der Vorstellungsrunde präsentieren. Informieren Sie sich vorab, welcher Kleidungsstil im Unternehmen üblich ist und wählen Sie ein Outfit, das zum Unternehmen passt.
Der große Tag
Kommen Sie ausgeruht zum AC. Ausgeschlafen sind Sie aufmerksamer und können besser zuhören und die Aufgaben mit mehr Konzentration lösen. Fahren Sie mit etwas Puffer los, so sind Sie auch im Falle eines Staus rechtzeitig da. Nicht nur während den Übungen, sondern auch während den Pausen stehen Sie unter Beobachtung der Assessoren. Verhalten Sie sich also auch in der freien Zeit natürlich, aufgeschlossen und angemessen.
Während den Aufgaben sollten Sie Blickkontakt zum Gegenüber halten und ihn stets ausreden lassen. Ein sympathisches, natürliches Lächeln sorgt zudem für eine angenehme Gesprächsatmosphäre. Es ist vollkommen in Ordnung, im AC nervös zu sein, aber Sie sollten nicht mit Unsicherheit auffallen. Denn sonst kann der Eindruck entstehen, dass Sie mit Drucksituationen nicht zurechtkommen. Es ist nicht schlimm, mal keine Antwort zu wissen – solange Sie weiterhin selbstsicher und natürlich auftreten, wird eine fehlende Antwort nicht negativ auffallen.
Das Abschlussgespräch
Am Ende des AC findet ein Abschlussgespräch statt, das wie ein Vorstellungsgespräch abläuft. In diesem erfahren Sie, wie Sie abgeschnitten haben und welchen Eindruck Sie auf die Assessoren gemacht haben. Zudem kann es sein, dass Sie nach Ihren eigenen Eindrücken gefragt werden und wie Sie Ihre Leistung einschätzen. Reichen Sie Personalern und Assessoren die Hand, bedanken Sie sich für die Teilnahme und erwähnen Sie, dass Sie sich auf eine Rückmeldung freuen.