
09.02.2023 ● Julia Dopfer
Am Scheideweg: Studium oder Ausbildung?
Je nach späterem Wunschberuf kann entweder eine Ausbildung genügen oder aber es wird ein Studium vorausgesetzt. In vielen Fällen funktioniert der Jobeinstieg auch ohne Studium. Es kann aber dabei helfen, später auf der Karriereleiter höher zu kommen als ohne Hochschulabschluss. Bekannte mit Ausbildung und/oder Studium zu befragen und ihre Meinungen zu ihrem jeweiligen Bildungsweg anzuhören, kann helfen. Selbstverständlich macht jeder seine eigenen Erfahrungen. Ein Umzug in eine andere Stadt, der für den einen vielleicht ein Problem am Studium darstellt, ist für andere eher eine positive Herausforderung.
Nur die Leistung zählt?
Heutzutage kann es wahnsinnig schwierig sein, einen Studienplatz für bestimmte Bereiche wie Medizin oder Psychologie zu bekommen. Doch daneben haben auch viele andere Fächer einen NC. NC steht für den „Numerus Clausus“, der die Anzahl der zu vergebenden Studienplätze begrenzt. Umgangssprachlich ist darunter der Abiturnotenschnitt zu verstehen, mit dem eine gute Chance auf einen Studienplatz besteht. Liegt der NC beispielsweise bei 1,2, werden Bewerber mit einem Notendurchschnitt von 2,7 kaum Aussichten auf einen Platz haben. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, ein Studium mit hohem NC zu beginnen: Jeder Bewerber kann sich Wartesemester anrechnen lassen. Das bedeutet: Er kann sich nach Schulabgang jedes Semester wieder bewerben und auf einen der Plätze hoffen, der nicht nach Noten verteilt wird, sondern eben nach der Anzahl der Semester, die er schon auf einen Platz wartet. Das allerdings kann Jahre dauern. Gegebenenfalls gibt es den gewünschten oder einen ähnlichen Studiengang an einer anderen Hochschule zulassungsfrei oder mit einem niedrigeren NC. Bei über 11.000 grundständigen Studiengängen, die zu einem ersten Hochschulabschluss führen, ist die Auswahl groß. Wer viel Glück hat, kann über ein Losverfahren zu Beginn des Semesters in seinen Wunschstudiengang kommen. Hier werden die Plätze der Studenten, die das Studium nicht angetreten haben, an alle übrigen Bewerber verlost.
Die Finanzierungsfrage
Während eines Studiums (abgesehen von Nebenjobs) verdient man im Regelfall nichts. Eine Ausnahme sind duale Studiengänge, bei denen sich Praxis- und Theoriesemester abwechseln. Deshalb gilt es, besonders gut zu überlegen, wie ein Studium in der individuellen Lage zu stemmen ist. Besonders, weil Studierende oftmals zuhause ausziehen, also noch Miete und Lebenshaltungskosten zahlen müssen. Auszubildende hingegen verdienen bereits ab dem ersten Tag Geld. Je nach Branche kann das aber auch recht wenig sein und nicht für eine eigene Wohnung geschweige denn die Lebenshaltungskosten reichen.